Ein Wirtschaftsbuch beginnt lange vor dem ersten Kapitel: mit einer Übersetzung Ihrer Expertise in ein Nutzenversprechen. Als Führungskraft, Consultant, Trainer oder Coach verfügen Sie über Erfahrungswissen, Strategien, Unternehmensgeschichten, Modelle und Fallbeispiele. Entscheidend ist, wie Sie daraus eine Buchidee formen, die einen Bedarf Ihrer Zielgruppe adressiert und sich im Verlagsumfeld klar positioniert.
Ihr Buchkonzept: Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme
Themen: Welche Themen vermitteln Sie in Ihrem Unternehmen, in Vorträgen oder Projekten? Wo erzielen Sie welche Ergebnisse?
Evidenz: Welche Fallstudien, Daten, Frameworks, Checklisten oder Methoden liegen bereits vor?
Ziel: Welche Veränderung soll das Buch beim Leser bewirken – Bewusstsein schärfen, Fähigkeiten aufbauen, Prozesse verändern?
Buchkonzept: Leitfragen für Ihre Zieldefinition
Für wen genau schreibe ich? Benennen Sie Ihre Leser-Persona (zum Beispiel Bereichsleiter im Mittelstand oder HR-Entscheider).
Welches Kernproblem löse ich? Formulieren Sie es in einem Satz ohne Fachjargon.
Was ist die Transformation? Beschreiben Sie den Zustand Vorher/Nachher.
Welches Versprechen gebe ich dem Leser? Nennen Sie einen klaren, überprüfbaren Nutzen (zum Beispiel: Bis zum [Datum] einen super Onboarding-Prozess entwickeln statt besser Mitarbeitende integrieren).
Aus dieser Klarheit leiten Sie den Positionierungssatz ab: Dieses Buch hilft [Zielgruppe] dabei, [konkretes Ergebnis] zu erreichen, indem es [Ihr Ansatz/Framework] auf [typische Kontexte] anwendet.
Tipp: Testen Sie Ihre Positionierung in einigen Gesprächen mit repräsentativen Lesern. Notieren Sie, welche Formulierungen Resonanz erzeugen und wo Verständnisfragen auftauchen. Diese Rückmeldungen sind Gold wert für Struktur und Tonalität Ihres geplanten Wirtschaftsbuches.
Vom Fachwissen zum Buchkonzept: Struktur, Differenzierung und Leseversprechen
Damit Ihre Idee im Verlagsumfeld trägt, braucht sie neben Nutzenklarheit eine marktfähige Struktur und eine erkennbare Differenzierung. Entwickeln Sie Ihr Konzept entlang von drei Dimensionen: Zielgruppe, Content und Alleinstellung.
1) Zielgruppe
Exaktheit: Reduzieren Sie Ihre primäre Zielgruppe, anstatt „alle“ anzusprechen. Je enger, desto höher die Relevanz.
Kontexte: In welchen Situationen trifft die Zielgruppe Ihre Inhalte an?
Hürden: Welche typischen Barrieren (Zeit, Budget, Kultur, Kompetenzen) müssen Sie adressieren?
Leitfragen Zielgruppe:
• Welche drei Situationen beschreiben 80 Prozent der Praxisfälle?
• Was hat in diesen Situationen erfahrungsgemäß nicht funktioniert – und warum?
• Welche Quick Wins lassen sich in 30 bis 60 Minuten Lesezeit umsetzen?
2) Content
Ein mögliches Grundgerüst für Wirtschaftsliteratur, vorwiegend für Fachbücher und Ratgeber:
Teil I – Kontext und Problemklärung: Relevanz, Fehlannahmen, Kosten des Nichtstuns, kurze „Reality-Checks“.
Teil II – Systematik/Framework: Ihr Modell oder Ihre Vorgehensweise in Bausteinen beziehungsweise Kapiteln; mit klaren Input/Output-Bezügen und Überprüfbarkeit; also wie dies auch zu messen ist.
Teil III – Umsetzung: Strategien, Methoden, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Checklisten, Fallbeispiele, Fehlerdiagnostik, Templates, KPI-Übersichten.
Wie Sie den Content-Aufbau konkretisieren:
Kapitelziele definieren: Welches Ergebnis nimmt der Leser aus dem Kapitel mit? Schreiben Sie je Kapitel einen Ergebnissatz.
Werkzeuge planen: Pro Kapitel mindestens ein Tool (Canvas, Checkliste, Diagnosefragen).
Evidenz verankern: Je Baustein, Methode, Tool ein Praxisbeispiel inklusive Zahlen oder messbarer Effekte.
Leitfragen Content:
Welche 3 bis 5 Tools sind für Ihren Ansatz unverzichtbar?
Welche Kennzahlen (KPI) belegen Fortschritt? Wie werden sie erhoben?
Welche Fehlerbilder sind typisch – und wie erkennen Leser sie frühzeitig?
3) Differenzierung im Buchmarkt
Analysieren Sie einige Vergleichstitel (Bücher).
Was versprechen Titel und Untertitel? Welche Lücken erkennen Sie?
Welche Leserrezensionen kritisieren fehlende Tiefe, Praxisnähe oder Aktualität?
Wo können Sie eine neuere Datenlage, ein praxiserprobtes Framework oder etwas Neues/Besonderes einbringen?
Positionieren Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal (USP) entlang von:
Methode: Eigenes Vorgehen oder Framework.
Kontext: Branchenfokus, Unternehmensgröße, Reifegrad von Organisationen.
Umsetzung: Umsetzungsnähe durch Leitfäden und Vorlagen.
Formulieren Sie das Leseversprechen prägnant:
Arbeitstitel: Klar, ergebnisorientiert, ohne Buzzwords.
Aufhänger/These: Eine spannende Kernaussage, die sich durch das Buch zieht.
Typische Stolpersteine eines Buchkonzepts – und wie Sie diese umgehen
Bei der Übertragung Ihres Wissens in ein Buchkonzept können Sie leicht ins Stolpern geraten. Wer hier aufpasst, spart Zeit im Schreibprozess und erhöht die Chancen, in einem renommierten Buchverlag zu veröffentlichen.
Zu breite Zielgruppe: verwässert Nutzen und Sprachstil. Lösung: Primäre Persona definieren, sekundäre bewusst begrenzen.
Fehlende Disziplin: Inhalte sammeln sich an, roter Faden reißt. Lösung: Kapitelziele berücksichtigen und alles regelmäßig prüfen und überdenken.
Jargon und Abkürzungen: bedeuten Einstiegshürden für Leser. Lösung: Glossar, klare Begriffsdefinitionen, Beispiele statt Schlagworte.
Ohne Evidenz: Behauptungen ohne Belege mindern Glaubwürdigkeit. Lösung: Fallstudien, Zahlen, Daten, Fakten, Quellen nennen, Gegenargumente transparent adressieren.
Überfrachtung: Alles zeigen wollen. Lösung: Kernframework fokussieren, Bonusmaterial online auslagern (Workbook, Templates).
Unterschätzter Schreibaufwand: Schreibzeit, Review-Schleifen, Unvorhergesehenes. Lösung: Realistischer Projektplan, Meilensteine, Pufferzeiten.
Prüfen Sie Ihr Buchkonzept
Löst der Ansatz ein dringendes Problem?
Sind Fallstudien, Daten, Zitate und Quellen glaubwürdig und nachprüfbar?
Erlaubt die Gliederung dem Leser eine Lernkurve?
Ist die Differenzierung hinsichtlich Konkurrenzliteratur für Verlage und Leser erkennbar?
Enthält jedes Kapitel konkrete Handlungsanweisungen?
Ein gut ausgearbeitetes Buch kann eine besondere Wirkung entfalten – als Positionierungsinstrument, für Auftragsakquise und Kundenbindung.
So wird aus Ihrer Expertise ein gelungenes Wirtschaftsbuch: Mit Nutzen, Struktur, Positionierung und begeistert Ihre Zielgruppe.
Mein Name ist Christoph Landgraf. Ich helfe Ihnen, ein überzeugendes Wirtschaftsbuch in einem renommierten Verlag zu veröffentlichen.